Verantwortlich ist die Autobahndirektion Südbayern, die zwar vorschriftsmäßig, aber offenbar nicht hinreichend ausgeschildert hat, dass der Fernverkehr Richtung Passau und ins Chemiedreieck die Ausfahrt auf die B 12 bei Hohenlinden nutzen soll. Seit Freitag stehen nun zwei mobile LED-Tafeln, die den Autofahrern den Weg weisen sollen.
Der A 94-Abschnitt Pastetten-Dorfen soll also unter Verkehr genommen, auch wenn der Anschlussabschnitt Dorfen-Heldenstein noch im Bau ist. Dass die Teilstücke der Autobahn gleichzeitig fertig sind, wie es Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vergangene Woche bei der Eröffnung versprochen hatte, mag in Dorfen kaum einer glauben, wie vielfach zu hören ist.
Eine isolierte Freigabe der A 94 bei Dorfen würde einen möglicherweise jahrelangen Verkehrssupergau vor allem für den kleinen Ort Schwindkirchen bedeuten. Über 17 000 Fahrzeuge pro Tag sind für den Fall der vorzeitigen Freigabe prognostiziert. Die müssten sich dann durch die schmale Ortsdurchfahrt mit drei engen 90-Grad-Kurven zwängen. „Das wäre das Ende des Dorfes“, befürchten die Bürger in Schwindkirchen.
Bürgermeister Rudi Borgo informierte, man wolle nochmals eine Verkehrszählung im Oktober durchführen, um die Entwicklung vor und nach der Eröffnung vergleichen zu können. Es wurde im Gemeinderat auch gefragt, ob jemand bei der Autobahneinweihung dabei gewesen sei. Man sei „persona non grata“ erwiderte der Bürgermeister. Die Gemeinde Wörth sei erst gar nicht eingeladen worden.